In der Vergangenheit konnten Prime-Zuseher ihr Programm nicht auf dem Chromecast genießen. Nun kündigte Amazon an, das lange vermisste Feature wieder zu ergänzen.
Chromecast-Support in der Prime Video-App: Zwei Giganten rücken zusammen
Dass Amazon in seiner Prime Video-App keinen Support für Googles Chromecast anbietet, hat bereits den Einen oder Anderen verwundet. Das war aber nicht immer so: Amazon stellte die Unterstützung für Googles Streaming-Stick nach einem Streit ein.
Nun schlägt man doch einen anderen Kurs ein: In einer Pressemitteilung kündigten die zwei Giganten an, unterschiedliche Dienste des Konkurrenten nicht mehr blockieren zu wollen. Nun ist also doch ein Ende in Sicht; in einem Streit, der primär am Rücken der Konsumenten ausgetragen worden war.
Einen konkreten Zeitplan dazu gibt es nicht. Amazon möchte das Streamen auf den Chromecast „in den kommenden Monaten“ wieder zulassen. Im Gegenzug wird YouTube wieder in’s Amazon-Universum zurückkehren – auch hier wurde der Zeithorizont eher vage angegeben.
Jahrelanger Streit beigelegt
Begonnen hat der Zwist zwischen Google und Amazon bereits im Herbst 2015. Amazon entschied damals, Googles Streaming-Produkte nicht mehr anzubieten. Hierbei ging es freilicht nicht nur um Unterstützung verschiedenster Software sondern primär um das Erweitern der Marktposition. Google hatte mit seinem Chromecast-Lineup bereits Erfolge eingefahren – und Amazon pushte seinen Fire TV mit allen Mitteln. Mit dem Verkaufsstopp von Googles Streaming-Equipment erhoffte sich der Shopping-Gigant einen großen Zuwachs an Kunden, die nun das Konkurrenzprodukt zum Chromecast auswählen oder anderswo einkaufen mussten.
Google plante zur gleichen Zeit, die hauseigene Videoplattform nicht mehr für Fire TV und Co. bereitzustellen. Mit dieser Entscheidung schaffte es der Suchmaschinenbetreiber, die Sinnhaftigkeit hinter einem Fire TV Stick zu untergraben: Warum einen „universellen“ Streaming-Stick kaufen, wenn die bekannteste Videoplattform nicht darauf läuft?
Ende 2017 wurden Googles Produkte in den USA wieder in’s Sortiment aufgenommen. Bis dahin sahen sich viele Nutzer gezwungen, beide Streaming-Sticks zu betreiben. Andere nutzten Umwege, um die gewünschten Programme zum Laufen zu bringen. Ob die Maßnahmen an den Marktanteilen viel geändert hat, sei dahingestellt. Die Unstimmigkeiten zwischen den zwei Online-Riesen mussten jedenfalls die Kunden tragen.
Hierzulande erhält man übrigens nach wie vor keine Streaming-Sticks und -Dongles von Google auf Amazon. Es dürfte aber auch nur mehr eine Frage der Zeit sein, bis dieser Umstand behoben wird.