DiskStation mit pCloud synchronisieren – geht das?

Der günstige Preis und Lifetime-Verträge machen pCloud theoretisch zu einer guten Backup-Lösung. Wie gut das mit der DiskStation funktioniert, erfährst du hier.
Logo von pCloud

Der Schweizer Anbieter pCloud lockt mit ziemlich guten Preisen und Lifetime-Verträgen – eigentlich perfekt, um die Daten deiner Synology DiskStation zu sichern. Welche Probleme dabei entstehen können, erfährst du hier.

Funktioniert der Abgleich zwischen DiskStation und pCloud?

Weder für die DiskStation, noch für andere NAS-Lösungen gibt es aktuell eine offizielle Anwendung zum Sync mit pCloud. Das wird seitens pCloud auf Nachfrage auch entsprechend kommuniziert.
Nachdem du pCloud aber via WebDav ansprechen kannst, ist eine Datensicherung via CloudSync oder HyperBackup prinzipiell möglich.

Eigene Erfahrungen zeigen aber, dass die Synchronisation teilweise nicht problemlos funktioniert: Im vorliegenden Fall kommt es (mit CloudSync und HyperBackup) manchmal zu Verbindungsabbrüchen. Die DiskStation interpretiert diese offenbar als fehlgeschlagene Anmeldung und fordert auf der Web-Oberfläche der NAS dazu auf, sich erneut anzumelden. Bis das Kennwort aufs Neue eingegeben wird, werden natürlich auch keine Daten gesichert. Das kann trotz stabiler Internetverbindung mehrmals täglich passieren. Dazwischen gibt es allerdings längere Zeiträume, in denen Backups problemlos laufen: In den letzten zwei Monaten lief bei uns wieder alles problemlos.
Dieser Umstand macht pCloud – zumindest aus aktueller Sicht – leider zu einer schlechten Wahl für Backups. Eine Sicherung die nicht zuverlässig funktioniert ist kaum besser als gar kein Backup.

Andere User klagen allgemein über schlechte Performance bei der Verwendung von WebDAV. Dieses Problem konnten wir auf zwei verschiedenen Windows-Rechnern nachvollziehen.
Negativ aufgefallen sind hier hohe Antwortzeiten, die ein normales Arbeiten praktisch unmöglich machen. Hierzu trägt der Windows Explorer aber sicherlich seinen Teil bei: Es kam regelmäßig vor, dass der komplette Explorer nicht mehr reagierte und neu gestartet werden musste.

Synchronisieren mit der pCloud Drive-App

Prinzipiell ist es möglich, über die PC-Anwendung “pCloud Drive” auch Netzlaufwerke zu synchronisieren. Diese Lösung ist aber bei weitem nicht perfekt. In unserem Test ist der Sync sporadisch abgebrochen. Außerdem werden Daten nur dann abgeglichen, wenn der PC mit der pCloud-Software läuft.
Gerade, wenn größere Datenmengen synchronisiert werden sollen, zeigt dieses Konzept seine Schwächen.

Wie sieht die Zukunft aus?

Dass sich die Lage in absehbarer Zeit verbessern wird, ist nicht anzunehmen. In offiziellen Statements erwähnt pCloud immer wieder, dass NAS-Systeme nicht offiziell unterstützt werden. Dass sich das ändern wird, ist bislang nirgends zu lesen.
Das bestätigt auch der Support von pCloud:

Bitte beachten Sie, dass pCloud kein NAS unterstützt und wir im Moment nicht beabsichtigen, es in naher Zukunft zu unterstützen.
Obwohl es Umgehungslösungen gibt, um die Synchronisierung mit NAS zu ermöglichen, Probleme, die in diesem Umfeld auftreten, liegen außerhalb der Reichweite unseres Unterstützungsteams.

pCloud-Support, 28.09.2020

Eine kurze Websuche zeigt außerdem, dass pCloud schon seit mehreren Jahren Probleme mit der Leistung von WebDAV hat. Dieser Umstand und die offiziellen Statements von pCloud machen das Angebot als Backup-Lösung für deine DiskStation also eher unattraktiv.

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2 comments
  1. Hallo,

    pCloud ist mit WebDAV tatsächlich absolut unbrauchbar – und das schon lange.
    Aber die Aussagen , die ihr macht stimmen so nicht ganz.
    Denn wenn man einen PC benutzt (und wer hat schon keinen PC?) und sein NAS als Netzlaufwerk(e) mountet, lassen sich mit pcloud problemlos Backups herstellen.
    Mit der File History gibt es sogar einen Papierkorb bzw. eine 14 tägige “rewind” Funktion; welche sich kostenpflichtig mit “Extended File History” sogar auf 1 Jahr erweitern lässt.

    Es gibt einige noch weitere nervige Macken dieses Cloudspeichers, die man unter die Rubrik “Funktionen nicht zuende gedacht bzw. programmiert” zusammenfassen kann. Und der pCloud Support soll vor allem gute Laune verbreiten, davon hilfreich zu sein sind die ziemlich weit entfernt. wie ich bereits des öfteren erfahren bzw. erleiden musste.
    Trotzdem arbeite ich mit pcloud, denn für mich überwiegen die Vorteile:

    – Einmalige Zahlung anstatt Abomodell
    + Block-Level Übertragung
    – Deduplizierung
    – Extended File History

    Wer also Abomodelle nicht mag , Speicher satt haben will (bis 10TB) und Backup mit PC in Erwägung ziehen kann, der sollte sich mal pCloud anschauen.

    Viele Grüße
    Steven

    1. Hallo Steven,

      du hast recht, mit pCloud Drive am PC können auch Netzlaufwerke synchronisiert werden. Ob das sinnvoll ist, hängt meiner Meinung nach stark vom Einsatzzweck ab.
      Ich verwende pCloud schon seit mehreren Jahren privat, habe aber beim Sync meiner Shares über den Desktop-Client immer wieder Probleme gehabt. Da tu’ ich mir schwer, das zu empfehlen – vor allem, weil die Synchronisierung ja verlässlich laufen soll. Der Vollständigkeit halber habe ich den Beitrag aber angepasst. Vielen Dank für deinen Hinweis!
      Wenn mit größeren Datenmengen hantiert wird – was Privatpersonen mit einer NAS sicherlich ab und zu tun – ist es schon vorteilhaft, wenn Daten (langsam und kontinuierlich) direkt von der NAS hochgeladen werden. Dann belegt der pCloud-Sync auch nicht standardmäßig große Teile der Upload-Bandbreite, sobald der PC gestartet wird (oder der PC muss nicht dauerhaft laufen).

      Was die Vorteile von pCloud betrifft, bin ich ganz bei dir. Subjektiv betrachtet funktioniert der Dienst insgesamt gut, bei den Features gibt es keine großen Lücken und es ist eben kein Abo-Modell. Aber der fehlende NAS-Support ist in meinen Augen schon ein großes Manko.

      Vielen Dank für dein Kommentar!
      Liebe Grüße
      Jonas – TechStream.at

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