Offizielle Windows-Keys sind nicht unbedingt ein Schnäppchen. Doch im Internet findet man immer wieder lächerlich billige Windows 10-Lizenzen. Heute klären wir, woher diese Keys kommen, ob sie legal sind und welche Gefahren beim Kauf entstehen.
Windows 10 Pro extrem billig – wie kann das sein?
Wer Windows-Lizenzen direkt bei Microsoft kauft, muss tief in die Tasche greifen: Ein Produktschlüssel für Windows 10 Home kostet 145 €, einen Key für Windows 10 Pro gibt es um 259 €.
Auf verschiedenen anderen Online-Shops findest du Product Keys für die Pro-Version von Windows 10 um deutlich weniger Geld: Das Angebot variiert, doch manchmal gibt es solche Schlüssel schon für unter 10 €. Auch auf Amazon sind Windows-Lizenzen spottbillig zu haben.
Natürlich verlangt Microsoft von Verkäufern nicht den vollen Preis – trotzdem kann hier etwas nicht stimmen.
Woher kommen die billigen Lizenzen?
Über die genaue Herkunft dieser Keys kann nur gemutmaßt werden. Fest steht aber: Diese Produktschlüssel sollten so nicht im Handel sein.
Es gibt im Grunde drei Möglichkeiten, woher diese billigen Keys kommen: Es könnten gebrauchte Lizenzen sein, überschüssige OEM-Keys oder nicht verbrauchte Volumenlizenzen.
- Unter OEM-Keys versteht man Produktschlüssel, die von Herstellern erworben wurden. Diese verwenden sie, um gültige Kopien von Windows auf den verkauften Geräten aufspielen können. Überschüsse landen gerne einmal auf dem freien Markt, obwohl Microsoft das nicht gerne sieht.
- Auch den Handel mit gebrauchten Keys wollte Microsoft verbieten. Damit ist das Unternehmen allerdings vor dem EuGH gescheitert.
- Volumenlizenzen werden an große Betriebe ausgestellt. Sie können damit eine große Zahl an PCs mit Windows 10 ausstatten – und zahlen dafür je nach Menge ziemlich wenig. Wenn nicht alle Lizenzen gebraucht werden, findet man diese oft billig im Internet.
Billige Windows 10-Keys kaufen: Was kann passieren?
Microsoft sieht diese billigen Keys allerdings gar nicht gerne. Daher ist in Microsofts Lizenzbedingungen die Weitergabe von OEM-Keys und Volumenlizenzen untersagt.
Daher sperrt der US-Konzern immer wieder in Bausch und Bogen „verbotenerweise“ weitergegebene Lizenzen.
Dieser Umstand kann manchmal dazu führen, dass gekaufte Keys nicht funktionieren. In diesem Fall solltest du dich an den Support wenden. Seriöse Online-Shops werden den Produktschlüssel unkompliziert austauschen.
Wenn du dich trotzdem dazu entschließt, einen spottbilligen Windows-Schlüssel zu kaufen, wird dir aus rechtlicher Sicht nichts passieren. Der Handel mit gebrauchten Keys ist in der EU rechtlich gedeckt, in Deutschland entschied man außerdem, dass auch OEM- und Volumenlizenzen verkauft werden dürfen.
Sollte Microsoft deine Windows-Lizenz tatsächlich einmal sperren, kannst du deinen PC bis auf einige Kleinigkeiten normal verwenden. Dein PC verhält sich dann, als ob du Windows nicht aktiviert hättest: Du bekommst eine entsprechende Meldung angezeigt und wirst aufgefordert, Windows 10 erneut zu aktivieren.
In diesem Falle kannst du einfach einen neuen Key kaufen und diesen verwenden.
Übrigens: Die billigsten Angebote beinhalten oft kein Installationsmedium. Im nächsten Artikel erfährst du, wie du einen USB-Stick zum Installieren von Windows erstellst.